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Wintercamping - richtiges Heizen und Lüften

Auch im Winter möchten wir gerne ab und an unsere Wochenenden mit dem Wohnmobil genießen. Über die Weihnachtstage haben wir es für einen kontaktlosen Familienbesuch verwenden können. Wir konnten auf dem Grundstück unserer Familie stehen und alle nur draußen treffen. Richtiger Luxus in Corona-Zeiten!


Doch dass Campen im Winter ganz anders ist als im Sommer, das haben wir schon bemerkt. So brauchen wir mehr Strom für die Lampen und das Gebläse der Heizung, sowie natürlich deutlich mehr Gas für die Heizung.


Welche Erfahrungen wir mit dem Wintercamping gemacht haben und worauf wir beim Heizen und Lüften achten, möchten wir euch gerne in diesem Blogbeitrag erzählen.

 

Heizen und Lüften


Um es im Winter kuschlig angenehm zu haben, muss man natürlich heizen. Unser Wohnmobil verfügt über eine Truma Combi 4 Gasheizung. Man kann die gewünschte Raumtemperatur über ein Bedienpanel einstellen und mit einem Temperaturfühler im Bereich über der Aufbautür misst die Anlage, wann diese erreicht ist. Wenn dies geschieht, heizt die Truma Combi 4 nicht mehr weiter auf, sondern schaltet sich vorübergehend ab (Eco-Modus) oder bläst die noch warme Luft weiter durch die Rohre (High-Modus). Wir haben neben dem Bedienpanel der Heizung ein kleines digitales Thermometer angebracht, das uns die aktuelle Temperatur sowie die Luftfeuchtigkeit anzeigt. Damit haben wir festgestellt, dass unsere Heizung bei der Einstellung auf 18 Grad C meist auf 21/22 Grad C heizt, bevor sie pausiert. Dies geschieht vermutlich, weil der Temperaturfühler über der Aufbautür sitzt, wo es ein wenig kälter ist als im Bereich der Küche. Um hier die wirkliche Temperatur zu kennen, empfehlen wir definitiv dieses kleine Thermometer, von denen wir übrigens inzwischen seit zwei Jahren auch zu Hause in jedem Raum eines haben.

Um effizient heizen zu können, sollte man das Wohnmobil möglichst gut gegen Kälte schützen:

Wenn man die Verdunklungsrollos nachts schließt, entsteht zwischen Fenster und Rollo eine Luftschicht, die isoliert. Außerdem sollten die Lüftungsschlitze im Fahrerhaus geschlossen (kurz vor dem Abschalten des Motors auf Umluft schalten) und die Winterabdeckungen von außen an den Lüftungsgittern von Kühlschrank und Backofen angebracht werden. Wichtig sind auch Thermomatten an den Fenstern im Fahrerhaus, da die Fenster nur einfach verglast sind und die Kälte leichtes Spiel hat.

Wir haben das Fahrerhaus zusätzlich mit dichten Vorhängen abgetrennt, da unsere Fahrersitze nicht in die Essgruppe integriert sind und die Kälte so im Fahrerhaus bleibt (und wir diesen schlechter isolierten Raum nicht heizen müssen). Hier sind es im Winter im Schnitt tatsächlich 7-8 Grad kälter als im Wohnbereich.


Jeder Mensch atmet über den Tag bis zu einem halben Liter Feuchtigkeit aus, zusätzlich verdunsten wir auch über die Haut Wasser. Beim Kochen und Heizen mit Propangas entsteht Wasserdampf, der sich ebenfalls in der warmen Luft sammelt.


Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte. Wenn diese Luft jedoch später abkühlt, kondensiert das Wasser aus der Luft und schlägt sich an den kältesten Stellen im Wohnmobil nieder.


Solche Kältebrücken gibt es bei Teilintegrierten vor allem im Fahrerhaus an den Scheiben. Das sieht man an den nassen Scheiben am Morgen. Aktuell verwenden wir noch innenliegende Thermomatten, um das Fahrerhaus gegen die Kälte etwas abzuschirmen, aber darunter schlägt sich sehr stark das Wasser nieder, da die Scheiben natürlich dennoch kalt werden. Wir möchten bald einen Außenschutz kaufen, der das Fahrerhaus von außen isoliert.


In der Nacht lassen wir die beiden Dachluken gerne einen Spalt offen. Morgens hat sich dennoch oft ausgeatmete Feuchtigkeit an den Fenstern im Schlafbereich niedergeschlagen, die wir dann abwischen. Zudem haben wir kürzlich entdeckt, dass es im Bereich der Matratzen wohl kleine Kältebrücken gibt, an denen es minimal feucht wurde. Diese Stellen möchten wir in nächster Zeit mit Kork isolieren, damit die Matratzen nicht mit der kühleren Außenwand in Kontakt kommen. Von unseren Erfahrungen berichten wir euch hier gerne.



Heizen ist also nur eine wichtige Sache beim Wintercamping. Mindestens genauso wichtig ist das richtige Lüften, um die Feuchtigkeit aus dem Wohnmobil zu bekommen. Am besten 2-3x täglich ordentlich stoßlüften. Hier reichen jeweils maximal 5 Minuten aus. Wir lüften, indem wir die beiden Dachfenster ganz öffnen, zusätzlich ein Fenster in jedem Bettbereich, die Aufbautür und wenn möglich die Fahrer- oder Beifahrertür. Wichtig dabei: Die Heizung für diese Zeit kurz ausschalten.


Mit der warmen Luft wird auch die darin befindliche Feuchtigkeit nach draußen getragen, nicht aber die bereits an Kältebrücken niedergeschlagene Nässe. Diese wischen wir mit weichen und sehr saugfähigen Mikrofasertüchern auf.

Die Wärme wird übrigens in den Möbeln gespeichert, so dass es kurz nach dem Lüften und wenigen Minuten heizen wieder kuschlig warm im Wohnmobil ist. Also bitte nicht aus Angst vor der Kälte zu wenig lüften, da dies dazu führt, dass im Wohnmobil zu viel Feuchtigkeit ist.


Wenn es regnet oder sehr stürmt, können wir nicht alle Fenster wie gewohnt öffnen. In dieser Situation (oder wenn wir kochen) hilft uns unser Fiamma Turbovent, der über unsere Aufbaubatterie läuft und entweder Luft aus dem Wohnmobil heraus- oder hineinträgt (je nach Einstellung).

Für die Zeit, in der wir nicht mit dem Wohnmobil unterwegs sind, haben wir uns kleine Luftentfeuchter-Boxen gekauft, die dafür sorgen, dass sich in unserer Abwesenheit keine unnötige Feuchtigkeit im Wohnmobil breit macht.


So fühlen wir uns rundum wohl in unserer Winter-Kara. :-)



Mit dem richtigen Heizen und Lüften ist Wintercamping sehr gemütlich und absolut empfehlenswert. Wir lieben es!




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1 Comment


jmweigel
Jan 19, 2021

Hallo, schöner Blog und ich freue mich auf neue Beiträge und neue Videos. Habe gerade Euren Beitrag über das Wintercamping gelesen. Unser Alaska TQ hat die gleichen Kältebrücken, wie Euer Canada. Wir haben einen zusätzlichen Thermovorhang, den wir über das Amaturenbrett legen, ist nicht unbedingt designverdächtigt, brachte aber schon was. SeitnHerbst 2020 haben wir eine. zweiteilige Außenmatte, das war ein Quantensprung. Und wir haben drei zugeschnittene Schmutzfangmatten als Teppich verlegt, bei Bedarf können wir darunter noch Heizmatten legen - Fußbodenheizung :-). Das ist bei Minusgraden richtig angenehm.

Liebe Grüße aus Daxlanden Johanna

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